Schwester Reginalda (1922-2000)

Schwester Reginalda war von 1980 bis 1987 die vorletzte Oberin im Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen. Sie ist Namensgeberin unseres Seniorenheims an der Weißenburgstr. 20, das 2008 eröffnet wurde.

Am 4. Januar 1922 kommt sie als Elisabeth Maria Kuss in Gronau zur Welt. Zunächst arbeitete sie im Textilhandel, absolvierte im Zweiten Weltkrieg im Franziskus-Hospital Münster dann eine Ausbildung zur Krankenschwester. Ein Monat vor Kriegsende trat sie dem Orden der Franziskanerinnen zu St. Mauritz Münster bei. Fortan setze sie sich für Veränderungen und Verbesserungen ein, mischte mit, wenn es um das Wohl ihrer Mitschwestern, der Pflegekräfte und der Patienten ging - ob Feiern und Fahrten für die Mitschwestern, die Organisation von Fortbildungen, die Gründung von Pflegeschulen (auch unsere!) oder der offenere, würdevolleren Umgang mit den Sterbenden. Sie packte mit an, wenn es eng wurde - auf Station aber auch in der Küche.

Die Bedürfnisse der Schwerkranken, Sterbenden und ihren Angehörigen lagen ihr am Herzen, im Krankenhaus konnte man diesen jedoch nicht gerecht werden. So gründeten Schwester Reginalda, unser eh. Geschäftsführer Norbert Homann und Pfarrer Overkämping (unser damalige Krankenhausselsorger) trotz Bedenken und Widerstand des Bistums das erste Hospiz Deutschlands. 1987 wird die Einrichtung unter ihrer Leitung eröffnet. Um Spenden zu sammeln, stand sie u.a. mit der Drehorgel auf der Cranger Kirmes.

1988 erhält sie das Bundesverdienstkreuz für ihren Einsatzfür die Krankenpflegeaus- und fortbildung, 1995 zudem das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse für ihre Pionierarbeit in der Hospizbewegung.

1997 gibt sie die Hospiz-Leitung ab. Im Oktober 2000 verstirbt Schwester Reginalda in Münster.